
Kompost selber bauen und Tipps zum Kompostieren
Wer GartenabfĂ€lle und KĂŒchenreste sinnvoll verwerten möchte, liegt mit einem eigenen Kompost genau richtig. Kompostieren ist nicht nur nachhaltig, sondern versorgt Ihre Pflanzen auch mit wertvollen NĂ€hrstoffen, ganz ohne chemischen DĂŒnger. Ein selbstgebauter Kompost lĂ€sst sich mit etwas Planung ganz einfach umsetzen, egal ob in der Gartenecke oder auf dem Balkon. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren eigenen Kompostplatz anlegen, worauf Sie beim BefĂŒllen achten sollten und welche Tipps helfen, damit aus Abfall in kurzer Zeit fruchtbare Erde entsteht.
Kompost Schritt fĂŒr Schritt selber bauen
1. Standort wÀhlen
WĂ€hlen Sie fĂŒr Ihren Kompost einen halbÂschattigen, windgeschĂŒtzten Bereich, idealerweise in der NĂ€he Ihrer Garten- oder KĂŒchenabfĂ€lle. Die FlĂ€che sollte offen zum Erdboden sein, damit RegenwĂŒrmer und Mikroorganismen ungehindert einwandern können. Vermeiden Sie also Beton oder Steinplatten unter dem KompostbehĂ€lter. Ein trockener Untergrund mit guter Drainage verhindert zudem StaunĂ€sse.
2. GröĂe und BehĂ€lter
FĂŒr eine effektive Kompostierung empfehlen wir ein Volumen von mindestens 1âŻmÂł (etwa 1âŻĂâŻ1âŻĂâŻ1âŻm), um ausreichend Masse fĂŒr die WĂ€rmeentwicklung bereitzustellen. In gröĂeren GĂ€rten bietet sich ein 3-BehĂ€lter-System an:
- BehĂ€lterâŻ1: frische AbfĂ€lle
- BehĂ€lterâŻ2: aktiver Kompost
- BehĂ€lterâŻ3: reifer Humus.
Alternativen sind Plastiktrommeln (Kompost-Tumbler) oder offene Haufen. Achten Sie auf eine Breite und Höhe von ca. 1âŻm, um ausreichend WĂ€rme zu erzeugen.
3. Schutz gegen Nager
Legen Sie bei offenen Haufen oder Holz-/GitterbehĂ€ltern ein Schutzgitter wie Volierendraht mit maximal 7âŻmm Maschenweite auf den Boden, um WĂŒhlmĂ€use und Ratten fernzuhalten.
4. Reihenweise Schichten aufbauen
Damit der Kompost optimal âarbeitetâ und sich organische AbfĂ€lle effizient zersetzen, ist ein durchdachter Schichtaufbau entscheidend. Die Mischung aus verschiedenen Materialien sorgt fĂŒr das richtige VerhĂ€ltnis von Luft, Feuchtigkeit und NĂ€hrstoffen â drei wesentliche Faktoren fĂŒr eine aktive Mikroben- und RegenwurmtĂ€tigkeit.
- Drainageschicht (â 20âŻcm): Beginnen Sie mit einer etwa 15-20âŻcm hohen Schicht aus grobem, strukturreichem Material. Dazu zĂ€hlen zerkleinerte Zweige, Ăste, Strauchschnitt oder auch zerschlagene MaisstĂ€ngel. Diese Schicht dient als natĂŒrliche Drainage und verhindert, dass der Kompost zu dicht und luftundurchlĂ€ssig wird. Ohne Luftzirkulation kommt es schnell zur FĂ€ulnis statt Rotte.
- Mikroorganismen-Start (5-10âŻcm): Streuen Sie eine dĂŒnne Schicht Erde oder fertigen Kompost ĂŒber das grobe Material. Das bringt wichtige Mikroorganismen und Kompostlebewesen wie Bakterien und Pilze ins Spiel, die den Rotteprozess von Anfang an in Gang setzen. Auch eine Handvoll HornspĂ€ne kann die Zersetzung beschleunigen.
- Ab jetzt folgt das HerzstĂŒck Ihres Komposts: das abwechselnde Schichten von âgrĂŒnemâ (Stickstoff) und âbraunemâ (Kohlenstoff) Material. Beispiel: 6âŻcm Laub/Karton, dann 2âŻcm KĂŒchenabfĂ€lle. Klein gehackt zersetzen sie sich schneller. Mischen Sie grob im VerhĂ€ltnis einen Teil grĂŒn zu zwei Teilen braun. Das gleicht die NĂ€hrstoffverhĂ€ltnisse aus und sorgt fĂŒr eine stabile, gleichmĂ€Ăige Rotte.
5. Feuchtigkeit und BelĂŒftung kontrollieren
Der Kompost sollte sich wie ein ausgedrĂŒckter Schwamm anfĂŒhlen â feucht, nicht nass. Bei Trockenheit können Sie ihn gelegentlich mithilfe einer GieĂkanne befeuchten, bei Regen sollten Sie ihn mit einer Abdeckung schĂŒtzen.
Wenden Sie den Haufen alle zwei bis drei Wochen, um Sauerstoff zuzufĂŒhren und die Zersetzung zu fördern.
6. Kompost reifen lassen
Innerhalb weniger Wochen beginnt der Haufen sichtbar zu schrumpfen. Reifer Kompost erkennen Sie an seiner dunklen, krĂŒmeligen Struktur, dem erdigen Geruch und dem Fehlen erkennbarer Abfallreste.
7. Humusernte und Anwendung
Entnehmen Sie den Kompost aus dem letzten BehÀlter, mischen Sie ihn auf und sieben Sie eventuell grobe Bestandteile heraus. Verwenden Sie ihn dann als Bodenverbesserung, Mulch oder Zusatz im Pflanzsubstrat.
Was gehört in den Kompost und was nicht?
Beim Kompostieren kommt es wesentlich darauf an, was Sie in den Kompost geben und was nicht. Geeignet sind vor allem natĂŒrliche, organische AbfĂ€lle aus der KĂŒche und dem Garten. Dazu zĂ€hlen Obst- und GemĂŒsereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Rasenschnitt, Laub, Zweige, trockene Pflanzenteile sowie Papier und Karton in kleinen Mengen, sofern sie unbedruckt und nicht beschichtet sind. Auch zerstĂŒckelte Eierschalen, HolzspĂ€ne (unbehandelt) oder geringe Mengen Asche von unbehandeltem Holz können problemlos kompostiert werden. Wichtig ist ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis zwischen feuchten, stickstoffreichen AbfĂ€llen (âgrĂŒnâ) und trockenen, kohlenstoffreichen Materialien (âbraunâ), um eine gleichmĂ€Ăige Zersetzung zu fördern.
Nicht in den Kompost gehören hingegen Fleisch, Fisch, Knochen, Milchprodukte, Fette oder Speiseöl. Diese Bestandteile fĂŒhren schnell zu unangenehmen GerĂŒchen und locken SchĂ€dlinge wie Ratten oder Maden an. Mit Krankheitserregern belastete Materialien wie Katzenstreu, Hundekot oder Windeln sind ebenso tabu. Vermeiden sollten Sie zudem behandeltes Holz, bedrucktes oder beschichtetes Papier, Kunststoffe, Metalle und kohlenstoffreiche Aschen aus Grillkohle oder Briketts. Vorsicht ist zudem bei Unkraut mit Samen sowie kranken Pflanzen geboten, da sich beides im Kompost ungewollt weiterverbreiten kann.
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